Fachschaft evangelische Theologie
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02. Dezember (1. Advent)

Adventskalender_02Der orthodoxe Festkreis um Weihnachten herum

von Prof. Dr. Konstantin Nikolakopoulos

 

 

Wie Ostern die Achse des Zyklus der beweglichen Feste des orthodoxen Kirchenjahres ist, so ist Weihnachten die Achse
des Zyklus der unbeweglichen Feste desselben Kirchenjahres. Die Geburtsfeste Christi (25. Dezember) und des Täufers (24. Juni) markieren einerseits an den beiden Schnittpunkten des Winters und des Sommers die vertikale, die Feste der Empfängnis Jesu, nämlich Mariä Verkündigung (25. März) und Empfängnis des Täufers (23. September) andererseits die horizontale Koordinate dieses solaren Festkalenders.

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Weihnachten, genauer gesagt, der Zweiklang von Christi Geburt und Christi Erscheinung, markieren den Scheitelpunkt dieses solaren Zyklus aller Feste, welche die Inkarnation, die Leibwerdung des Sohnes Gottes und sein Erscheinen in der Geschichte und im Kosmos verkünden. Damit wird die Hoffnung (siehe den Namen des Bootes auf der Abbildung) auf die Erlösung der Menschen personifiziert. Johannes Chrysostomus († 407), der prominente Zeuge und Vorkämpfer der Ausbreitung des Festes der Geburt des Herrn in Antiochien und Konstantinopel, nennt dieses Fest die „Mitropolis“, frei übersetzt: das Ursprungsfest - aller Feste der Kirche. Entsprechend seinem hohen Rang sind die Vorbereitung und die Feier dieses Festes in der orthodoxen Kirche der Vorbereitung und der Feier des Osterfestes nachgebildet.

"Frohe Weihnachten"

 

Prof. Dr. Konstantin Nikolakopoulos ist Prof. für Biblische Theologie und Dekan der Orthodoxen-Theol. Fakultät der LMU.

Bildnachweis: Foto: Prof. Dr. Konstantin Nikolakopoulos